Bis zum Jahre 1993 gab es eine riesige Waldfläche auf dem Grundstück des Köhlbrand-Geländes (Mutter-Kind-Heim). Diese Fläche findet sich auf zahlreichen Postkarten der damaligen Zeit (vgl. das Bild oben). Den Aufnahmen zu Urteilen hatte der Wald Ausmaße von ca. 50 bis 75 Meter in der Breite und 137 Meter in der Länge und damit eine Fläche von über 6.875 qm
Im Jahre 1993 haben dann die damaligen Eigentümer des Grundstücks illegal (ohne forstrechtliche oder baurechtliche Genehmigung) die Bäume gerodet, um einen Parkplatz zu errichten und weitere Gebäude zu bauen. Trotz schriftlicher Anzeigen einiger Bewohner von St. Peter-Ording wurde dies nie sanktioniert. Sowohl die Staatsanwaltschaft, als auch die Ämter und Behörden haben den Zustand so hingenommen. Der (illegal durch Waldrodung geschaffene) Parkplatz und die damit verbundenen Gebäude bestehen bis heute.
Der Investor des Ufo-Hotels als neuer Eigentümer des Grundstücks ist rechtlich dazu verpflichtet, den Wald wieder aufzuforsten. Dort wo jetzt Parkplätze auf Sand bestehen, muss er Bäume pflanzen. Die Behörden können und müssen dies sogar von ihm verlangen.
Stattdessen plant der Investor aber munter den Bau einer Groß-Garage mit über 5 Metern Höhe für 150 Autos und LKWs. Während der Präsentation des Vorhabens betonte der Stadtplaner noch gegenüber den Bürger ausdrücklich "Es wird kein einziger Baum gefällt!" Es wird sich zeigen, ob er sich an diese Aussage halten wird.
Dem ganzen die "Krone aufsetzen" würde dann noch, wenn der Investor künftig einen Antrag auf Waldrodung (juristisch auch als "Waldumwandlung" formuliert) stellen würde und die Behörden dem zustimmen würden.
Denn auf der anderen Seite von St. Peter-Ording bangen gerade mehr als 240 Grundstückseigentümer um ihr Eigentum, weil dort der Wald als höchstes Gut bewertet wird, (vgl. Husumer Nachrichten vom 10.07.2019 "Grundstücken droht Wertverlust"). Demnach droht privaten Grundstücksbesitzern "Enteignung", weil deren schon seit Jahrzehnten bestehende Häuser den Waldabstand nach neueren Gesetzen nicht mehr einhalten.
Und ein Großinvestor aus Süddeutschland? Er darf am anderen Ende von St. Peter-Ording sogar auf Waldflächen ein Hotel mit Groß-Garage bauen? Wird hier mit zweierlei Maß gemessen?
Ein Hotel mitten in den Dünen - warum parken die Hotelgäste Ihre Autos nicht einfach auf einem Parkplatz ein paar Hundert Meter entfernt in St. Peter-Ording und werden mit einem Elektro-Shuttle umweltfreundlich und leise zu Ihrem Hotel gebracht? So machen es viele Hotelprojekte vor. Dem Verkehr und der Umwelt von St. Peter-Ording würde eine solche Lösung sicherlich helfen. Das wäre mal ein zukunftsorientiertes "Leuchtturmprojekt".